Weil er im Vergleich zur Konkurrenz günstiger ist, wird der Luftdruckwächter P4 von der Erich Huber GmbH vergleichsweise häufig eingebaut. Das Gerät misst und vergleicht den Druck im Inneren des Hauses mit dem an der Außenfassade und schaltet bei einem festgestellten Unterdruck im Haus die Lüftungsanlage ab, womit die Gefahr, dass giftige Stoffe aus dem Kaminofen in den Wohnbereich gesaugt werden, gebannt wird.
Installation
Die Installation des Luftdruckwächter P4 ist relativ einfach. Kurz gesagt muss "lediglich" ein Loch in die Hausmauer gebohrt werden, durch das wiederum die beiden Schläuche gezogen werden. Diese werden mit dem Druckwächter im Inneren verbunden und sobald der P4 mit Strom versorgt ist, wirkt die Differenzdrucküberwachung. Wichtig ist es zu wissen, dass bei der Installation des P4 wie bei allen sensiblen Geräten dieser Art Präzision gefragt ist und die Installationsanleitung genau befolgt werden muss. Andernfalls ist nicht auszuschließen, dass das Gerät nicht wie erhofft funktioniert.
Leistung
Der Luftdruckwächter P4 ist grundsätzlich ein gutes Gerät, wobei diese Beurteilung an die Bedingung geknüpft ist, dass die Installation von einem erfahrenen Fachmann vorgenommen wird. Selbst bei vermeintlich kleinen Installationsfehlern kann es passieren, dass der P4 häufig Unterdruck anzeigt, obwohl dies gar nicht der Fall ist, und im Zuge dessen die Lüftung vom Stromkreis getrennt wird. Die Gründe für dieses, in Internetforen desöfteren anzutreffende Problem, ist in 99 Prozent aller Fälle auf eine nicht einwandfreie Installation zurückzuführen. In Einzelfällen, etwa an extrem windigen Wetterseiten kann auch eine optional erhältliche Sturmschutzdose für den Außenbereich für Abhilfe sorgen.
Optik
Druckwächter sind sicherlich nicht zur optischen Aufhübschung eines Hauses gedacht, doch sollten sie zumindest unauffällig bleiben. Im Außenbereich gelingt dies dem auf den ersten Blick kaum zu bemerkenden Luftdruckwächter P4 sehr gut, während man im Haus schon lange überlegen muss, wo man das doch recht große Gehäuse platziert. Hat man nicht eine perfekte Ecke, muss man mit einem kleinen, aber verkraftbaren optischen Makel leben.
Service
Die Erich Huber GmbH bietet als Hersteller einen telefonischen Kundenservice an, der aber den Nachteil hat, das die örtlichen Voraussetzungen eben nur mündlich geschildert werden können und mögliche Probleme nicht immer gleich klar sind. Nicht optimal ist trotz aller Kompetenz der Hotline-Angestellten, dass der Hersteller keinen Service anbietet, wenn der örtliche Elektriker keine Lösung für die vorhandenen Probleme findet.
Fazit
Alles in allem ist der Luftdruckwächter P4 für preisbewusste Menschen eine gute Wahl, wobei man gleichzeitig Geld in einen guten Elektriker investieren sollte. Denn ohne Fachkenntnisse oder ohne ausgiebige Auseinandersetzung passieren bei der Installation leicht Fehler, die den P4 fälschlicherweise als fehlerbehaftet oder wetteranfällig erscheinen lassen.
Persönlicher Erfahrungsbericht zum Huber P4
Die Webseite Druchwächter-Kaminofen.de ist natürlich nicht grundlos entstanden. Vielmehr hatte ich als späterer Seitenbetreiber das Problem, dass nach abgeschlossenem Hausbau und dem Kauf eines Schweden-Ofens der ausgewählte Druckwächter P4 von der Erich Huber GmbH leider über Monate hinweg Probleme bereitet und auch heute nur dank eines Einfalls unseres Elektrikers eine annehmbare Lösung darstellt.
Hier eine kleine Zusammenfassung unserer Druckwächter-Geschichte:
Wenige Wochen nach dem Einzug in unser neu und inklusive Be- und Entlüftungssystem erbautes Haus im November 2011 und damit rechtzeitig zum Winterbeginn wurde der ausgesuchte Schweden-Ofen geliefert. Wir hatten uns nach eingehender Beratung für die Variante mit einem nicht-raumluftunabhängigen Ofen entschieden, da selbst bei Öfen, die dieses Etikett tragen, keine hundertprozentige Sicherheit gegeben ist, dass nicht doch Schadstoffe entweichen können. Folglich musste vor der Inbetriebnahme auch ein Druckwächter her, wobei wir uns auf den Rat des Ofen-Verkäufers hin für den P4 entschieden haben, der kurze Zeit später von unserem Elektriker eingebaut und in Betrieb genommen wurde.
Mit dem Wind kamen die Probleme
Nachdem die erste Woche alles glatt lief, bemerkten wir an einem windigen Tag plötzlich, dass unsere Lüftungsanlage nicht mehr lief und der Druckwächter grün blinkte. Nach kurzer Zeit wurde daraus aber wieder ein konstantes grünes Licht und die Lüftung lief wieder. Nur wenige Minuten später fiel die Anlage aber wieder aus und wiederum blinkte der Druckwächter.
Nachdem sich dieses Schauspiel diverse Male wiederholt und stets die Lüftungsanlage vom Druckwächter weggeschaltet wurde, nahm ich Kontakt mit unserem Elektriker auf, der daraufhin die von der Erich Huber GmbH angebotene Sturmschutzdose an der Außenwand anbrachte. Diese führte allerdings nicht wirklich zu einer Besserung, sodass wir uns dazu entschlossen, den P4 zunächst außer Kraft zu setzen und eine andere Lösung zu suchen. Leider war der Kundenservice der Erich Huber GmbH keine wirkliche Hilfe. Zwar wurde alles am Telefon gut beschrieben, doch letztlich konnten alle Tipps nichts daran ändern, dass der Druckwächter die Lüftungsanlage immer wegschaltete. Als schließlich auch unser Versuch, mittels eines weiteren manuell angefertigten Überbaus (vgl. Foto) den Druckwächter an der Außenwand vor Wind zu schützen, nicht zum Erfolg führte, waren wir nahe dran, aufzugeben und das Gerät wieder komplett auszubauen.
Zusatzschalter setzt P4 außer Kraft
Unserem Elektriker, der auf die Idee kam, den Druckwächter mittels eines zusätzlichen Schalters nur dann aktiv werden zu lassen, wenn auch eingeheizt ist, haben wir es zu verdanken, dass wir uns mittlerweile nicht mehr ständig darüber ärgern müssen, dass die Lüftung vom P4 weggeschaltet wird. Bevor wir Feuer machen, schalten wir im Sicherungskasten den Zugriff des P4 auf die Lüftungsanlage an, sodass vollumfängliche Sicherheit besteht. Ansonsten, also den Großteil der Zeit, ist der Druckwächter zwar an und registriert gegebenenfalls einen Unterdruck, kann aber die Lüftung nicht vom Stromnetz trennen. Weil man es nicht nur am grünen Blinken sehen, sondern auch an einem Knacken hören kann, wenn der P4 einen Unterdruck feststellt, wissen wir, dass auch heute noch, wenn der Wind etwas stärker geht, häufig ein Unterdruck registriert wird. Ohne den zusätzlichen Schalter wäre uns folglich nichts anderes übrig geblieben, als den P4 wieder zurückzugeben. Doch mit der nun gefundenen Lösung lässt es sich einigermaßen leben, auch wenn es sicher nicht der Optimalfall ist und ein gewisses Maß an Verantwortung erfordert, den Schalter vor dem Anheizen korrekt zu setzen.
ACHTUNG: Die geschilderte Lösung wird NICHT zur Nachahmung empfohlen! Mit dieser Variante verbunden ist gegebenenfalls ein Verlust des Versicherungsschutzes und bei Nachlässigkeit eine große Gefahr für die eigene Gesundheit. Für uns ist diese Lösung nur deshalb in Frage gekommen, weil unsere Wärmepumpe so gut funktioniert, dass wir den Schweden-Ofen quasi nie verwenden.
Weitere Anmerkung: Wer ähnliche Probleme wie wir hat, sollte sich an den Kundenservice der Erich Huber GmbH wenden, der für alle Fälle Lösungen parat hat. Für uns kamen die mit einiger Verspätung erhaltenen Informationen leider zu spät, um obige Geschichte abkürzen zu können.
Druckwächter P4 anfällig bei Wind - mögliche Lösungen
Wie hier im detaillierten Testbericht erläutert, ist der von der Erich Huber GmbH angebotene und vergleichsweise oft eingebaute Luftdruckwächter P4 anfällig bei Wind und schaltet relativ häufig die Lüftungsanlage ab, weil fälschlicherweise ein Unterdruck festgestellt wird.
Hat man den P4 bereits eingebaut und weder Geld noch Lust, um stattdessen auf einen anderen Druckwächter auszuweichen, muss man sich mit dem Status Quo dennoch nicht abfinden. Vielmehr gibt es einige Möglichkeiten, um die Probleme zu vermindern und die Zuverlässigkeit des P4 zu verbessern.
Alternativer Ort oder individueller Windschutz
Zunächst ist es ratsam zu prüfen, ob nicht eine andere Seite des Hauses besser für die Messsensoren des Druckwächters geeignet wäre. Hat man den P4 ausgerechnet an der windigsten Ecke eingebaut, sollte ein Umbau schon für eine deutliche Besserung sorgen. Gibt es hingegen keine wirklich windstille Seite, kann wie auf dem Foto dargestellt zusätzlich zur in jedem Fall zu empfehlenden Sturmschutzdose, die ebenfalls bei der Erich Huber GmbH erhältlich ist, ein individueller Windschutz angebracht werden. Zu beachten ist dabei aber, dass man mit der Größe nicht übertreibt, sodass die Messung des Luftdrucks nicht beeinträchtigt wird.
Zugriff des P4 auf die Lüftungsanlage begrenzen
Weil erfahrungsgemäß aber die bisher geschilderten Maßnahmen im Außenbereich nicht immer ausreichend sind, um ein zu häufiges, unnötiges Wegschalten der Lüftungsanlage zu verhindern, ist es eine weitere Möglichkeit, mit einem erfahrenen Elektriker Kontakt aufzunehmen und ihn zu bitten, einen zusätzlichen Schaltkreis in der Sicherungsanlage einzubauen. Weil es grundsätzlich nicht möglich ist, den P4 flexibel ein- und auszuschalten, ist es eine Idee, dessen Einfluss auf die Lüftungsanlage zu beschneiden. So lässt sich bei gelungenem Einbau eines entsprechenden Schalters einstellen, dass der Druckwächter nur dann die Lüftungsanlage ausschalten kann, wenn es gewünscht bzw. nötig ist. Also etwa dann, wenn gerade eingeheizt ist oder sich noch Glut im Ofen befindet. Im Sommer oder wenn der Ofen nicht in Betrieb ist, registriert der P4 dann zwar noch einen Unterdruck, aber die Lüftungsanlage läuft trotzdem weiter.
Wichtig ist es zu erwähnen, dass letztere Variante nicht zwingend von jedem Kaminkehrer akzeptiert wird und immer ein gewisses Maß an Eigenverantwortung nötig ist. Wird der Kaminofen benutzt, muss der Druckwächter unbedingt die Möglichkeit haben, die Lüftungsanlage vom Stromnetz trennen zu können, wofür es erforderlich ist, den zusätzlich angebrachten Schalter stets korrekt zu stellen.
Individueller Windschutz für Druckwächter P4
Wie erläutert wurde, weist der relativ häufig gekaufte Druckwächter P4 der Erich Huber GmbH zum Teil gravierende Schwächen bei Witterungseinflüssen wie heftigem Wind auf. Damit der Druckwächter bei einem Sturm oder bei einer Installation an einem oftmals windigen Hauseck nicht ständig die Lüftungsanlage aus- und wieder einschaltet, bleiben nicht allzu viele Möglichkeiten.
Zum einen gibt es die optional vom Hersteller erhältliche Sturmschutzdose. Leider erfüllt sie ihren Zweck nicht wirklich, ist aber dennoch besser ist als nichts. Zum anderen empfiehlt es sich, einen individuellen Windschutz anzufertigen. In dieser Hinsicht sind viele Varianten möglich. Auf jeden Fall muss darauf geachtet werden, dass die Dose im Außenbereich nicht ganz bedeckt und auch nicht am Kontakt zur Außenluft gehindert werden darf.
Wer die entsprechenden Fähigkeiten besitzt, kann beispielsweise, wie im Foto gezeigt, eine Art Überbau schweißen. Sicherlich wird sich auch ein Handwerker finden, der einen solchen Auftrag annimmt, sofern man selbst nicht über die nötigen Gerätschaften verfügt. Alternativ wäre es auch eine Überlegung, einen ähnlichen Schutz aus Holz zu bauen. Dieser wäre dann besonders unauffällig, wenn sich daneben ohnehin ein Brennholz-Stapel befindet.
Eine natürliche Variante wäre es außerdem, in die Nähe des Außenteils des Druckwächters einen oder mehrere dichte Bäume so zu pflanzen, dass zumindest die Hauptwindrichtung abgedeckt wird.
Leider ist es aber so, dass keine der kurz aufgezeigten Varianten wirklich immer verhindern kann, dass starker Wind zur Abschaltung der Lüftungsanlage führt, obwohl eigentlich gar kein gefährlicher Unterdruck im Haus vorhanden ist. Sollte jemand eine passende Lösung haben, kann er sie uns gerne zukommen lassen. Wir freuen uns darüber. Benutzen Sie doch bitte das nachfolgende Kommentarfeld!
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